Zentralbanken in den Industrieländern rechtfertigten den späten Beginn der Zinserhöhungen lange damit, dass der rasche Anstieg der Inflation nur vorübergehend sei.

Zwei Jahre später scheinen sie, allen voran das Fed, sehr erpicht darauf, die Zinsen wieder zu senken, obwohl ihr Inflationsziel von 2% noch nicht erreicht ist. Seit letztem Sommer stieg die US-Kerninflation (Dreimonatsveränderung annualisiert) wieder auf 4.2%, ohne jemals das 2%-Ziel erreicht zu haben. Selbst die Fed-Prognosen sehen keinen baldigen Rückgang der Inflation auf 2% angesichts der tiefen Arbeitslosenquote, einem anhaltenden Lohnwachstum um 5% und einem erwarteten Wirtschaftswachstum über Potenzial. Der Markt rechnet im Einklang mit den angedeuteten Absichten des Fed mit drei Zinssenkungen in diesem Jahr. Aktien und spekulative Anlagen wie Kryptowährungen stiegen stark an und der Rückgang der langfristigen Renditen führte zu deutlich günstigeren Finanzbedingungen. Die Bereitschaft der Zentralbanken, die Finanzbedingungen zu lockern, wirkt sich vorerst positiv auf Risikoanlagen aus, wir raten aber aufgrund der aktuell hohen Bewertungen zur Vorsicht.

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