Nach den Europawahlen und der Ankündigung vorgezogener Neuwahlen (am 30. Juni und 7. Juli) in Frankreich weiteten sich die Spreads französischer Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit März 2013, um dem höheren politischen Risiko Rechnung zu tragen.

Denn ein Sieg von linken oder rechten Kräften würde eine Haushaltskonsolidierung noch unwahrscheinlicher machen und die Entscheidungsfindung auf französischer und EU-Ebene potenziell erschweren. Für Kreditanleger sind derzeit drei Punkte positiv. Erstens notieren die absoluten Renditeniveaus von Investment-Grade- (IG) und High-Yield-Anleihen (HY) über ihrem Zehnjahresdurchschnitt. Zweitens bleiben die Rezessionswahrscheinlichkeiten in der EU und den USA gering. Drittens sind 2024 Zinssenkungen seitens Fed und EZB zu erwarten. Negativ sind die hohe Kreditnachfrage und die unterdurchschnittlichen Kreditspannen v. a. in den USA. In Europa weiten sich die Kreditspannen im Vergleich zu den USA aufgrund (geo)politischer Risiken weiter aus. Wir bleiben bei IG-Anleihen (in USD und EUR) und HY-USD-Anleihen über drei Monate neutral, erwarten aber bei HY-EUR-Anleihen einen höheren Spread. Wir erwarten tiefere
Staatsanleihenrenditen in Europa und den USA und eine Seitwärtsbewegung in der Schweiz. Die erhöhte Zinsvolatilität in den USA verdeutlicht die Risiken punkto Inflation und Leitzinssenkungen seitens Fed.

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