Kreditanleger kaufen weiterhin Risikoanlagen auf, wodurch die US-Spreads auf ein Niveau fallen wie zuletzt im zweiten Halbjahr 2021, als die Zinsen weitgehend negativ waren.

Die Euro-Kreditspannen bleiben aufgrund des relativ schwächeren Wirtschaftsausblicks über diesem Niveau, aber der Risikoappetit der Anleger bleibt, wie die grosse Nachfrage nach High-Beta-Segmenten wie hybriden Firmenanleihen und nachrangigen Finanztiteln zeigt. Trotz grossem Emissionsvolumen werden neue Anleihen gut absorbiert und entwickeln sich im Sekundärhandel überdurchschnittlich. Wir nehmen das günstige Wirtschaftsumfeld und die erwartete geldpolitische Lockerung zur Kenntnis, halten aber die aktuellen Bewertungen für hoch und bleiben beim Kreditrisiko neutral. Eine Rezession bleibt auf kurze Sicht unwahrscheinlich, aber eine erneute Inflationsbeschleunigung ist ein grosses Risiko. Sollten die Zentralbanken gezwungen sein, von ihrer Lockerungs-Rhetorik abzuweichen, könnte die Volatilität zunehmen und die Spreads könnten sich ausweiten. 

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Zwei Jahre später scheinen sie, allen voran das Fed, sehr erpicht darauf, die Zinsen wieder zu senken, obwohl ihr Inflationsziel von 2% noch nicht erreicht ist. Seit letztem Sommer stieg die US-Kerninflation (Dreimonatsveränderung annualisiert) wieder auf 4.2%, ohne jemals das 2%-Ziel erreicht zu haben. Selbst die Fed-Prognosen sehen keinen baldigen Rückgang der Inflation auf 2% angesichts der tiefen Arbeitslosenquote, einem anhaltenden Lohnwachstum um 5% und einem erwarteten Wirtschaftswachstum über Potenzial. Der Markt rechnet im Einklang mit den angedeuteten Absichten des Fed mit drei Zinssenkungen in diesem Jahr. Aktien und spekulative Anlagen wie Kryptowährungen stiegen stark an und der Rückgang der langfristigen Renditen führte zu deutlich günstigeren Finanzbedingungen. Die Bereitschaft der Zentralbanken, die Finanzbedingungen zu lockern, wirkt sich vorerst positiv auf Risikoanlagen aus, wir raten aber aufgrund der aktuell hohen Bewertungen zur Vorsicht.