Die US-Präsidentschaftsdebatte am 27. Juni und die folgenden Ereignisse steigerten vorübergehend die Chancen einer zweiten Trump-Präsidentschaft und lösten eine als «Trump Trade» bekannte Marktreaktion aus.
Bei den Zinsen setzen die Märkte vermehrt auf höhere langfristige US-Anleiherenditen. Die Anleger kauften Notes mit kürzerer Laufzeit und verkauften solche mit längerer Laufzeit. Bei den EUR-Kreditspannen war aufgrund der Wahlen in Frankreich bis Anfang Juli sowohl im Investment-Grade- (IG) als auch im High-Yield Segment (HY) die Volatilität hoch. US-IG-Kreditspannen blieben im Juli recht stabil. US-HY-Anleihen übertrafen dank des Trump Trades ihre europäischen Pendants. Die Bonität schwächerer US-Firmen dürfte von Steuersenkungen, Zöllen und lockereren Regulierungen profitieren. Zudem ist der Anteil des inländischen Umsatzes bei Emittenten von US-HY-Anleihen hoch. Unsere Sicht auf EUR-IG- und -HY-Anleihen ist neutral, aber wir erwarten weitere Spreads für USD-IG- und -HY-Anleihen. Bei der Duration erwarten wir im August tiefere Renditen zehnjähriger Anleihen in den USA und in Deutschland aufgrund möglicher Zinssenkungen von EZB und Fed im Herbst. Nach der starken Rally bei Schweizer Staatsanleihen ist unsere Sicht auf die Renditen zehnjähriger Anleihen neutral. Prognoserisiken sind eine hartnäckige Inflation, eine überraschend starke US-Wirtschaft und mögliche US-Politikänderungen nach den Wahlen 2024.