Trotz solider Wirtschaft und anhaltender Inflation kämpfen die USA mit einem Defizit von 8.4% des BIP – ein Rekord ausserhalb von Rezessionen und Kriegszeiten.

Laut dem Congressional Budget Office dürfte die Schuldenquote bis 2053 auf untragbare 181% wachsen. Der prekäre fiskalpolitische Kurs trug dazu bei, dass Fitch den USA das AAA-Rating entzog. Auch wenn dies allein nicht Anlass zur Sorge gibt, besteht das eigentliche Problem darin, das ständig wachsende Defizit zu finanzieren. Für das 2. HJ 2023 will man sich mit USD 1.9 Billionen neu verschulden. Da die Zentralbanken ihre Bilanzen abbauen und die breite Geldmenge schrumpft, ist es am Privatsektor, die neuen Anleihen zu absorbieren, wohl auf Kosten anderer Anlageklassen. Derzeit mildert das Finanzministerium den Effekt durch die Ausgabe mehrheitlich kurzfristiger Titel (T-Bills). Diese Taktik hat aber ihre Grenzen. T-Bills, die früher nur 23% der Gesamtverschuldung ausmachten, machen heute rund 70% der Neuemissionen aus. Sobald sich diese Quote normalisiert, könnten Risikoanlagen und Staatsanleihen erneut unter Druck geraten. Wir bleiben beim Kreditrisiko vorsichtig, weil der Markt diese Unsicherheiten noch nicht ganz berücksichtigt. Die Zinsen dürften diese Probleme z. T. schon eingepreist haben und angesichts der bescheidenen Kuponanleihen Emissionen könnten die längerfristigen Renditen auf kurze Sicht sogar sinken.

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