Risiken bahnen sich langsam an und treten dann auf einen Schlag ein. Nirgends zeigt sich das so wie im Bankensektor, wo der Sprung ins Ausfallrisiko bei finanziellem Stress plötzlich schnell passieren kann. Mit dem Ausfall von US-Regionalbanken und der Fusion der beiden grössten Schweizer Banken stiegen die Kreditspannen an und die Zinsvolatilität explodierte.

Kommentar zur aktuellen Lage der Finanzmärkte von José Antonio Blanco, CIO 3rd Party Clients Switzerland, Swiss Life Asset Managers

Der MOVE-Index für die implizite Volatilität von Anleihen erreichte ein Niveau wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Die kumulierten Intraday-Bewegungen der Staatsanleihenrenditen überstiegen zeitweise 100 BP. So gerieten die Anleger in eine Zwickmühle, als die Märkte die robusten Wirtschafts- und Inflationszahlen sowie die Aussicht auf eine tiefere Rezession und eine mögliche Bankenkrise zu verdauen versuchten. Obwohl die Notfallinterventionen von Fed und SNB Ansteckungsrisiken verhinderten, könnte der Schaden bereits angerichtet sein. Schärfere Kreditbedingungen sind fast sicher. Das dürfte das künftige Wirtschaftswachstum belasten und zu Ausfällen schwächerer Firmen führen. Zudem könnten die Zentralbanken die Leitzinsen kurzfristig anheben, da sich die Inflation verschärft. Wir erwarten daher grössere Kreditspannen und bleiben defensiv positioniert. Wegen des unsicheren Zinspfads halten wir die Duration nahe der Benchmark, erwarten aber, dass die Zinsen 2023 wegen der abflauenden Konjunktur sinken werden.

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