Die Schwellenländer verzeichneten ein robustes Wachstum im ersten Quartal. Chinas Wirtschaftsaufschwung scheint bereits wieder an Dynamik zu verlieren. Verschiedene Schwellenländer sollten von dem «Friend-Shoring»-Trend profitieren können.
Die Zahl
Die türkische Zentralbank hat Mitte Juni ihren Leitzins von 8.5% auf 15% angehoben. Das war zwar ein kleinerer Zinsschritt als vorgängig erwartet, symbolisiert aber dennoch einen ersten Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Geldpolitik. Nachdem Präsident Erdogan die Wiederwahl Ende Mai gewonnen hatte, hat er ein neues ökonomisches Team ernannt, darunter auch einen neuen Gouverneur der Zentralbank. Präsident Erdogan ist ein selbsternannter Gegner von höheren Zinsen als Instrument im Kampf gegen Inflation (39.6% im Mai). Deshalb ist abzuwarten, wie nachhaltig diese Entwicklung ist. Der jüngste Zerfall der Lira zeigt, dass die Märkte ihre Zweifel haben.
Die Grafik
Die Inflation in China befindet sich weiterhin auf sehr tiefem Niveau. Die Konsumentenpreisinflation lag im Mai bei 0.2% im Vergleich zum Vorjahr. Tiefere Konsumgüterinflation sowie fallende Transportkosten sind die Haupttreiber dieses Rückgangs, während die Lebensmittelpreise im Mai stark angestiegen sind. Auch die Produzentenpreisinflation ist stark zurückgegangen und lag im Mai erneut in deflationärem Gebiet. Der tiefe Preisdruck deutet nicht auf eine überhitzende chinesische Wirtschaft hin und bedeutet, dass China momentan eher Deflation exportiert, als wie zuvor befürchtet zum globalen Preisdruck beiträgt.