Während die Kreditspannen auf Rekordtiefs verharren, setzen die Zinsen global ihre Achterbahnfahrt fort. Die Anleiherenditen zogen Ende September allgemein an, getrieben durch die aufgrund steigender Inflationsängste zunehmend restriktiveren Zentralbanken.
Die hohen Rohstoffpreise und die Angebotsengpässe, von den knappen Halbleitern bis hin zu den leeren Tankstellen in Grossbritannien, beeinflussen die Inflation sichtlich. Dennoch dürften sich viele dieser Inflationstreiber als temporär erweisen. Solche wirtschaftlichen Verwerfungen machen gute Schlagzeilen, sind aber meist von kurzer Dauer und werden durch die Marktkräfte korrigiert. Zudem dürfte sich die Wachstumsdynamik angesichts der rückläufigen US-Konsumentenstimmung abschwächen. Dies dürfte den Inflationsdruck mindern, auch wenn sich die Inflation vorerst über dem Ziel des Fed von 2% einpendeln dürfte.Da der Inflationshöhepunkt in den USA bereits überschritten ist, glauben wir nicht an einen anhaltenden Aufwärtstrend der Anleiherenditen. Wir sehen die jüngste Bewegung eher als Korrektur von den Tiefs im Sommer und erwarten ein Einpendeln in einer neuen Spanne. Risikoanlagen könnten einen erneuten, reflationsgetriebenen Aufschwung sehen, jedoch nicht vergleichbar mit der Entwicklung 2020. Bei der Duration sind wir vorsichtig, und wir bleiben angesichts der tiefen Niveaus bei den Kreditspannen neutral.