Trotz der raschen Zinsschritte und des beispiellosen Rückgangs von M2, der umfassendsten Geldmengenkennzahl in den USA, sinkt die Inflation nicht ausreichend. In bestimmten Bereichen der Produktion gab es zwar eine Desinflation und die Rohstoffpreise sind gesunken, aber die aktuelle Geldpolitik scheint nicht restriktiv genug zu sein.

Zudem bleibt der US-Arbeitsmarkt angespannt und trotz Entlassungen im Tech-Sektor zeigt sich die Gesamtwirtschaft robust. Dies begünstigt ein hohes nominales Wachstum, das Gewinne und Risikoanlagen stützt. Daher hellt sich die Stimmung an den Finanzmärkten auf. Man ist immer noch auf Schnäppchen aus und die Kreditspannen verengten sich von ihren Hochs im März um 40 BP (EUR) bzw. 30 BP (USD). Die Zinsvolatilität ging zurück und dank einer günstigen Lage am Primärmarkt haben die Anleger reichlich liquide Mittel für neue Deals und um ein höheres Risiko einzugehen. Wir bleiben aber vorsichtig. Verschärfte Finanzbedingungen wirken sich in der Regel stark zeitlich verzögert auf die Wirtschaft aus, aber die Zentralbanken dürften die Notwendigkeit eines deutlichen Konjunkturabschwungs zur Eindämmung der Inflation erkannt haben.

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